Unser Ansatz - Im Dialog mit sich und der Welt
Der Mensch steht in einem wechselseitigen Dialog mit der Welt und mit sich. Existenzielle Pädagogik ermächtigt Kinder und Jugendliche, in einen freien Austausch mit der Außenwelt und mit ihrer Innenwelt zu kommen. Und dabei geht es nicht darum, was wir uns von der Welt wünschen (Wunschhaltung), sondern welche Antworten wir auf die „Fragen des Lebens“ geben (Antworthaltung).
Unsere Haltung – gibt Halt
Erziehende sind mit ihrer „Person“ ihr wichtigstes „Erziehungsinstrument“. Diese „Schlüsselposition“ erfordert eine Auseinandersetzung mit sich selbst, den eigenen Gefühlen, Mustern, Erwartungen und Haltungen. Wenn jedes Kind einzigartig und jede Situation anders ist, gibt es keine allgemein gültigen Handlungsanleitungen. Die Herausforderung für Erziehende: den Kindern als Person zu begegnen. Erziehung auf der Ebene von Fragen, was „mit dem Kind gemacht werden soll“, gründet hingegen auf Machbarkeitsdenken.
Nicht dasselbe: Person und Verhalten
Unbedingte Wertschätzung der Person heißt nicht, einem ausweichenden Verhalten des Kindes, einer möglichen Psychodynamik, tatenlos zuzusehen. Zentral ist hier die Unterscheidung zwischen der Person, die unter allen Umständen wertzuschätzen ist und einem herausfordernden Verhalten, an dem gearbeitet werden sollte. Entscheidend: das Kind zu einer Stellungnahme gegenüber seinem Verhalten herauszufordern und es bei der ins Auge gefassten Verhaltensänderung Schritt für Schritt zu begleiten.
Unsere Erziehung - kein „Machen“
Wir können das Verhalten eines Menschen, eines Kindes, nicht „machen“ und damit auch nicht verändern, wenn das Gegenüber dabei nicht „mitspielt“. Verändern kann sich nur die jeweilige Person selbst. Das gilt insbesondere bei herausforderndem Verhalten. Ein erster Schritt dafür ist das Bemühen um ein umfassendes Wahrnehmen und ein tiefes Verstehen auf der Basis von Beziehung von Seiten der Erziehenden.
Unsere Frage - Was braucht dieses Kind jetzt von mir?
Diese existenziell-pädagogische Leitfrage wird zum Ausgangspunkt für erziehliches Handeln. Mit dieser Frage machen wir uns bewusst: Es geht um dieses Kind in seiner individuellen Einzigartigkeit, um das, was gerade aktuell ansteht und um unsere persönliche Antwort auf dieses Kind und diese Situation. Damit bringen wir uns als Erziehende selbst ins Spiel, mit unseren Erfahrungen, unseren Werten, unseren Haltungen und Einstellungen.
Unsere Begegnung - Auf Augenhöhe
Sich auf das innere Gespür eines jeden Menschen zu beziehen, setzt voraus, das Kind in seiner „Person“ wahrzunehmen, es in einem tiefen Sinne zu verstehen und es ganz ernst zu nehmen, zu ihm „auf Augenhöhe“ zu gehen. Dabei setzen wir auf Beziehung, Begegnung und Wertschätzung der Person. Wir fragen: Was ist? Was zeigt sich? Worauf verweist dies?