Lehrpersonen: Perlentaucher nicht Fehlerfahnder
Wer immer wieder Fehler vermeiden will, arbeitet mit angezogener Handbremse. Vielleicht ginge es eher darum, Fehler zu „begrüßen“ und zu „umarmen“, um von ihnen zu lernen. Eine fehlerfreundliche Atmosphäre lässt uns auf die Lernchancen durch die Fehler blicken. Es kommt für Lehrpersonen mehr darauf an, die Potenzialitäten der Schüler*innen aufzufinden als den Fehlern hinterherzujagen.
Sinnstiftendes Lernen: Wahl und Entscheidung
Lernen ist vorrangig ein emotionaler und zunächst weniger ein kognitiver Akt. Deshalb ist es entscheidend, dass Schüler*innen in Beziehung zum Lernstoff kommen können. Leitend ist für uns dabei das existenziell-pädagogische Dreieck. Weiters sind Wahlmöglichkeiten wesentlich, um zwischen verschiedenen Alternativen entscheiden zu können. In Entschiedenheit lernen zu können, verändert den Zugang zum Lernstoff signifikant.
Lernen: kein Zuschauersport
Ein existenziell orientierter Unterricht ist ein sinnstiftender Unterricht. Wir konzentrieren uns dabei verstärkt auf das Lernen der Schüler*innen und weniger auf das Lehren durch die Lehrperson. Ziel ist es, dass Kinder und Jugendliche die Verantwortung für ihr eigenes Lernen übernehmen, selbst trainieren und nicht nur zuschauen. Voraussetzung dafür ist, dass die Lehrperson solche Rahmenbedingungen schafft, die ein weitgehend selbstständiges, personales Lernen befördern und Zeit für motivierende Einzelgespräche ermöglicht.